Wenn die Stimme versagt und das Schlucken zur Qual wird: Logopädie hilft

Probleme beim Schlucken oder Stimmversagen können viele Ursachen haben, wie Logopädin Gisela Hain weiß. Oft sind es Folgen nach Operationen bzw. von Krankheitsbildern wie Schlaganfall, Long Covid, Allergien oder Zahnfehlstellungen und manches Mal schlicht Überlastungserscheinungen aufgrund zu starker Inanspruchnahme der Stimme. Gisela Hain unterstützt seit über 20 Jahren Klein und Groß mit ihrer Expertise – nun profitieren davon auch die Patientinnen und Patienten des Primärversorgungszentrums in Traun.

„Aktuell betreue ich deutlich mehr Kinder als Erwachsene“, berichtet die Logopädin aus ihrem Alltag im PVZ Traun und betont: „Künftig soll sich das aber die Waage halten. Darum müssen wir noch ein wenig sensibilisieren. Allem voran bei neurologischen Krankheitsbildern wie dem Schlaganfall kann ich wohnortnah begleiten und zum Beispiel zwischen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt eine wertvolle Brücke darstellen. Auch bei funktionellen Stimmstörungen,
die etwa bei Berufsgruppen wie den Pädagog*innen vorkommen, die ihre Stimme stark in Anspruch nehmen und immer wieder mit Heiserkeit zu kämpfen haben, kann ich
mit einfachen Tipps helfen, die Lebensqualität zu steigern.“

Das Team der Logopädie im PVZ Traun: Sonja Rapberger, Gisela Hain und Barbara Hochedlinger.

Therapie und Beratung

Mindestens genauso bedeutend wie die Therapie sind bei der Logopädie die Beratung und die Prävention. „Ich habe im Krankenhaus sowohl auf der HNO-Ambulanz als auch in der Frühtherapie gearbeitet und beschäftige mich als leidenschaftliche Sängerin auch privat mit dem Thema Stimme. Mein Wissen ist umfassend, doch ich kenne genau meine Grenzen und weiß, wann ich andere Expert*innen empfehlen muss“, schildert die Expertin.

Und dieser interdisziplinäre Gedanke war auch Grund für die 45-Jährige aus St. Marien, nach 16 Jahren Selbstständigkeit ins PVZ zu wechseln. „Ich wollte einfach wieder im Team arbeiten, ich wollte wo eingebunden sein und mich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen können.“

Neben dem Singen ist die Mutter zweier Kinder privat gerne auf zwei Rädern unterwegs, entweder auf ihrer Vespa oder auf dem Fahrrad.

Logopädie

Einfache Stimmübungen zur Vorsorge

  • Summen: Beginnen Sie insbesondere morgens mit leisen, lockeren Summübungen, um die Stimme aufzuwärmen. Mammmm, Mommm, Mummm
  • Lockerungsübungen für den ganzen Körper: Strecken Sie sich , als ob Sie Äpfel von einem Baum pflücken würden, lassen Sie die Schultern kreisen, lassen Sie das Becken, die Beine und die Füße kreisen. Die Stimme setzt sich in einem lockeren Körper am Besten fort.
  • Gähnen und Atmen: Gähnen ist für unsere Stimme gesund. Es lockert die Artikulationsmuskulatur und belüften das Ansatzrohr, unseren “Stimmverstärker”. Räkeln Sie sich und Gähnen sie dabei. Im Anschluss daran atmen Sie ein paarmal bewusst bis in den Beckenboden. Lassen Sie den Atem fließen und nehmen Sie sich Zeit für ein paar Minuten zur Ruhe zu kommen und sich darauf zu konzentrieren, wie sich Ihr Körper gerade anfühlt.
  • Lippenflattern: Lassen Sie die Luft zwischen Ihren Lippen durchströmen, bis diese zu flattern beginnen. Zuerst ohne Stimme, dann nehmen Sie Ihre Stimme dazu. Sie können dabei auch verschiedene Tonlagen ansteuern, oder sogar ein Lied flattern. Das tut auch der Stimmung gut!